Betrachtet man heute, um 2010, öffentliche Verkehrsmittel und deren Strukturen, so ist leicht zu erkennen, dass diese in den 60er Jahren eingeführt wurden und sich bis heute weiterentwickelt haben. Um eine gut funktionierende Infrastruktur zu betreiben, haben sich der kombinierte Einsatz von Bussen, Straßenbahnen und Eisenbahn bewährt . Nach den Nutzungsanforderungen wurden diese weiter ausgebaut und verbessert. Und in den Großstädten, in denen die Nutzung der Nahverkehrsmittel enorm zugenommen hat, wurden U- und S-Bahnen gebaut, die den Straßenverkehr sowie die bestehenden Bus- und Straßenbahnlinien entlasten konnten und die Fahrzeiten wesentlich verkürzten. Mit der gewaltigen Zunahme der Verkehrsteilnehmer, besonders der Personenautos im Straßenverkehr, währen die Straßen in den Städten und den stadtnahen Bereichen katastrophal überlastet, wenn nicht ein Großteil der Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen würden.
Hier ein Auszug aus einem Interview mit einem Chef-Koordinator des MVV (MVV = Münchner-Verkehrs-Tarifverbund für den öffentlichen Nahverkehr) und Eberhard Geiger vom Münchner Merkur:
"Stellen Sie sich vor, es ist Werktag und ein MVV existiert nicht. Was würde in München passieren?"
"München ohne MVV an einem Werktag wäre kaum vorstellbar. Die Stadt würde im Autoverkehr ersticken, im Smog, im Staub und im Lärm. Die Stadt wäre nicht mehr lebenswert." .....
Heute besitzt statistisch jeder zweite Einwohner in Deutschland einen PKW. Oder anders betrachtet: in jedem Haushalt ist ein Auto, auch sind 2 oder 3 Autos in einer Familie keine Seltenheit.
Hier eine Kurzübersicht zur Entwicklung des PKW-Bestandes in Deutschland von 1950 bis 2011.
Im Jahr 1950 fuhren ca. 0,7 Mill. PKW 's auf Deutschlands Straßen;
im Jahr 1960 waren es bereits ca. 8 Mill. PKW 's, also etwa das 10fache und
im Jahr 2011 war der KFZ-Bestand auf 43 Mill. PKW 's angewachsen, das sind das
60fache der Autos von 1950.
Und der Bestand steigt noch weiter.
Dieser kleine Ausflug zum Verkehrsmittel PKW zeigt, dass der öffentliche Nahverkehr für die Mobilität der Menschen eine entscheidende Funktion übernehmen muss. Aber auch im Fernverkehr wird die Eisenbahn mit den Hochgeschwindigkeitzügen (z.B. ICE) oder Flugzeugen von den Menschen im großen Umfang genutzt. Sei es aus beruflichen Gründen, um Urlaubsziele oder einfach um private Ziele schnell zu erreichen. Dabei steht immer im Vordergrund, möglichst bequem und ohne Hindernisse mit möglichst kurzen Fahr-/Reisezeiten an den Zielort zu kommen.
Besonders im Nahverkehr erfüllen diese Forderungen im Bereich der Großstädte und in deren Umland die U- und S-Bahnen. Da in den Städten die U-Bahnen überwiegend auf eigenen Gleiskörpern fahren und die Fahrwege zum größten Teil im Untergrund geführt sind, können sie ohne Verkehrsbehinderung, in kurzen Zugabständen, zuverlässig und pünktlich, große Mengen von Fahrgästen befördern. Für die Personenbeförderung von den städtischen Vororten oder dem Einzugsgebiet der Städte für Pendler oder zur Entlastung des Individualverkehrs haben sich die S-Bahnen bestens bewährt. Sie fahren oft auf eigenen Schienenstrecken oder auf den Gleisen der Regionalbahnen. Die Netze der Streckenführung von den Städten ins Umland ist überwiegend sternförmig angelegt. So dass von der Stadt ins Umland und umgekehrt, rund um eine Stadt (360o) eine Infrastruktur für den Personenverkehr besteht, die eine gewünschte und geforderte Mobilität der heutigen Zeit ermöglicht. Teilweise werden von der S-Bahn Orte erreicht, die bis zu 50 km von der Stadt entfernt sind. In den nachfolgenden Bildern ist zu sehen: Vorortzug mit Dampflokomotive um 1956 und eine S-Bahn im Jahr 2000 an der selben Stelle zu dem Ort Ebersberg, etwa 35 km von München.
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Um Innerorts, besonders in den Städten, die Mobilität der Bürger auf einem hohem Niveau zu halten, werden Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen und S-Bahnen als öffentliche Verkehrsmittel kombiniert eingesetzt um so eine flächendeckende Infrastruktur anbieten zu können. Diese Verkehrsmittel werden immer weiter ausgebaut und modernisiert um ein kollabieren des Straßenverkehrs zu verhindern. Zunehmend werden Teile einer Innenstadt für den Straßenverkehr gesperrt oder sie sind nur mit hohen Gebühren (z.B. London) oder eingeschränkt (Zeiten, Fahrzeugtypen, Sondergenehmigung) befahrbar, um einerseits die Luftbelastung durch die KFZ-Abgase zu reduzieren und andererseits die Nutzung der beschränkten Flächen für Straßen und Parkplätze zu ermöglichen.
Durch das Umweltbewustsein der Menschen, dem Anspruch auf schnelle, pünkliche und bequeme Beförderung werden auch hohe Anforderungen an die öffentlichen Verkehrmittel gestellt. In den 60er Jahren war das Erreichen der flächendeckenden Mobilität im Fokus und heute steht die Qualität der Mobilität im Vordergrund. So ist es fast schon selbstverständlich, dass das Zusteigen in das Verkehrsmittel für den Fahrgast möglichst ohne Höhendifferenz erfolgen kann. D.h., die Bahnsteige sind auf gleicher Höhe wie der Zugang zur Fahrgast-Plattform für Straßenbahn, U- oder S-Bahn. Außerdem werden sogenannte "Niederflur-Fahrzeuge" bei Bussen oder Straßenbahnen eingesetzt, um bei Haltestellen ohne Bahnsteigen die Einstiegshöhen sehr klein zu halten.
Busse im öffentlichen Verkehr:
Die mit Dieselmotoren betriebenen Busse sind heute selbstverständlich mit Rußfiltern ausgerüstet und erfüllen überwiegend die EU-Abgasnorm V. Teilweise fahren die neuen Fahrzeuge schon mit Hybridantriebe oder mit Erdgas angetriebenen Motoren. Der umweltfreundliche Elektromotor mit der Stromabnahme aus der Oberleitung bei Straßenbahn, U- und S-Bahn ist ohnehin der geräuscharme, abgasfreie und leistungseffizienteste Antrieb, der als Fahrzeugantrieb verwendet werden kann. Für Busse ist auch der Elektroantrieb bei Sondernutzungen, wie z.B. Flughafenvorfeld oder innerorts die Stromabnahme über die Oberleitung, schon länger bekannt. Jedoch die praktischen Erfahrungen mit der Stromentnahme aus Batterien für den Linienbetrieb im Stadt- oder Nahverkehr nahmen erst ab 2011 ihren Anfang. Das diese Verkehrsmittel klimatisiert sind und zur max. Personenbeförderung flächenorientierte Sitz- sowie Stehplätze ausweisen, ist heute selbstverständlich. So sind z.B. in den Bussen, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen, bei einer Beförderungskapazität von 4 Personen je qm Stehplatz, die Sitz- und Stehplätze im Verhältnis von 1:3 als Durchschnittswert zu sehen. Sonderregelungen für Sitz- und Stehplätze gibt es bei Schulbussen.
Fächendeckend, bis zu jeder Seitengasse in den Städten oder am Land bis zu jedem Dorf, sind heute alle bewohnten Orte mit gut ausgebauten Straßen erreichbar. Und dafür sind straßengebundene Fahrzeuge die Verkehrsmittel (Autos oder Busse), die eine optimale Mobilität ermöglichen. Für den öffentlichen Verkehr sorgen Busse für die beste Mobilität der Bürger. Von den Busbetreibern (Kommunen oder Privatunternehmen) werden dann nach den Bedürfnissen und/oder der Wirtschaftlichkeit die erforderlichen Busse eingesetzt.
So haben sich heute eine vielzahl von Bustypen, Fahrplänen oder Fahrrouten entwickelt, die oft eine sehr dynamische (wechselnde) Anwendung finden und damit den Fahrgast häufig überraschen. Nachfolgend sind einige Hauptgruppierungen von Bus-Bauarten genannt, die in unterschiedlichen Varianten, je nach Hersteller und Entwicklungsstand, gebaut werden. Diese Bauarten werden überwiegend im Stadt- und Regionalverkehr eingesetzt.
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Minibus (Kleinbus) Länge ca. 6 bis 7 m
Kapazität ca. 20 bis 30 Personen
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Midibus Länge ca. 8 bis 10,5 m
Kapazität ca. 30 bis 80 Personen
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Solobus Länge ca. 10,5 bis 12 m
Kapazität ca. 100 Personen
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Gelenkbus (Schlenki) Länge ca. 16 bis 20 m
Kapazität ca. 150 Personen
Bemerkung: die Personenkapazität umfasst Sitz- und Stehplätze
In der technischen Ausführung sind heute die Midi-, Solo- und Gelenkbusse als Niederflurbusse mit einer Einstiegshöhe von ca. 30 cm konstruiert. Die Hochflurbusse hatten noch eine Einstiegshöhe von 70 bis 100 cm.
Vorteilhaft ist natürlich die Flexibilität, durch Anpassung von Fahrzeugart, Fahrplan und Fahrroute, um eine optimierte und wirtschaftliche Mobilität mit dem Einsatz von Bussen zu erreichen. Nachteilig dagegen ist zu erkennen, dass Busse das allgemeine Straßennetz nutzen und so die Probleme der Straße, wie Verkehrsdichte, Stau, Unfälle, auf den Fahrplan einfluß nehmen. Bemühungen, wie eigene Bus-Fahrspuren, den Fahrweg der Straßenbahn nutzen oder zur Fahrgastinformation mit elektronischen Anzeigen an den Haltestellen die aktuellen Abfahrzeiten anzuzeigen, können die geplanten Fahrzeiten vielleicht etwas verbessern oder diese bekannt geben, aber das Problem nicht beseitigen.
Straßenbahnen im öffentlichen Vekehr
Straßenbahnen fahren traditionell in größeren Städten und haben seit über 100 Jahren erfolgreich die Mobilität in den Städten geprägt. Sie nutzen fast ausschließlich die Straßenverkehrswege und haben heute häufig einen eigenen Fahrweg, um den nachteiligen Einfluß des Straßenverkehrs möglichst zu vermeiden. In der Straßenverkehrsordnung wird das Problem der Verkehrsbehinderung berücksichtigt, indem die Straßenbahnen gegenüber den übrigen Verkehrsteilnehmern bevozugte Fahrrechte haben. Außerdem werden die Haltestellen, für das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste, vom Straßenverkehr frei gehalten. Die Sicherheit der Fahrgäste und die Einhaltung des Fahrplans werden so gegenüber anderen straßengebundenen Verkehrsmitteln (z.B. Busse) spürbar verbessert.
Die Entwicklung und der Einsatz moderner Straßenbahnen beschränkt sich heute nicht mehr auf den Einsatz im innerstädtischen Betrieb, sondern mit dem sogenannten Fahtzeugtype "Variotram / Variobahn" werden die schienengebundenen Fahrwege in den Städten und den städtischen Randgebieten bedient. Mit ihrer Flexibilität und Ausstattung hat die Variobahn weltweiten Erfolg.
Die Variobahn ist eine
Niederflur-Straßenbahn in Multigelenk-Ausführung mit schwebendem Mittelteil.
Die Modularisierung ermöglicht unterschiedliche Längen,
Wagenbreiten und Spurweiten, als Ein- oder Zwei-richtungsfahrzeug ist sie auch für den Einsatz auf Eisenbahnstrecken lieferbar. Der Antrieb erfolgt über elektrische Radnabenmotoren, d.h. jedes Antriebsrad hat seinen eigenen Motor.
Städtische Straßenbahnen haben meist eine Länge von ca. 33 m
Kapazität von ca. 220 Personen (Sitz- und Stehpl)
Einstiegshöhe ca. 30 cm
Antriebsmotoren 8 Radnabenmotoren
Höchstgeschwindigkeit ca. 70 km/h
U-Bahnen im öffentlichen Verkehr (Untergrund-Bahn)
Eine wirkungsvolle und erhebliche Entlastung des innerstädtischen Verkehrs wurde mit dem Einsatz von U-Bahnen erzielt. Diese hatten in den Großstädten wie New York, London, Paris oder Moskau schon vor über 100 Jahren ihre Premiere. Die Anfänge mit einer unterirdisch betriebenen Eisenbahn, gezogen von einer Dampflokomotive als "Metropolitan Railway", wurden in London im Jahr 1863 gestartet (älteste U-Bahn der Welt). New York bagann mit dem U-Bahnbau im Jahr 1904, Paris 1900 und Moskau um 1935.
Berlin nahm die erste U-Bahn um 1902 in Betrieb, die jedoch größtenteils als "Hochbahn" fuhr. Es folgte Hamburg um 1912, München und Nürnberg erst 1971/1972.
Die Grundidee für den U-Bahnbau war: die U-Bahnzüge fahren auf eigenen Gleiswegen (keine anderen Verkehrsmittel auf den U-Bahngleisen), sie werden elektrisch angetrieben und können unabhängig vom Straßenverkehr und vom Straßenausbau betrieben werden. Also ein Verkehrsmittel, das nicht wie die Straßenbahn auf das Straßennetz angewiesen war. Das U-Bahn-Streckennetz war Anfangs nur auf wenige Linien begrenzt und fuhr größtenteils oberirdisch.
Erst mit dem flächendeckenden Ausbau und der überwiegend unterirdischen Gleisführung erhielt die U-Bahn die heutige Bedeutung zur Personenbeförderung im innerstädtischen Verkehr. Ja, man kann heute sogar sagen, die U-Bahn ist das dominierende Verkehrmittel für die Mobilität in den Städten. So nutzen z.B. in München etwa 360 Mill. Menschen im Jahr die U-Bahn. Im Mittelwert sind das eine Million täglich. Das höchste Fahrgastaufkommen in der Welt hat die U-Bahn in Tokio mit jährlich ca. 2,8 Milliarden Menschen, bzw. täglich mit durchschnittlich 7,8 Mill. Fahrgästen. Um solche Mengen von Fahrgästen befördern zu können, bedarf es eines ausgeprägten Streckennetzes, entsprechende Anzahl von Fahrzeugen, eine dichte Zugfolge, störungsfreien Fahrweg und eine perfekte Überwachung und Steuerung (Leitstelle) des Steckennetzes sowie des Fahrplans.
Da die Streckennetze der U-Bahnen fast immer unterirdisch angelegt sind, hat das natürlich den Vorteil, dass der Fahrweg wetterunabhängige Fahrbedingungen aufweist, keine Fremdkörper (z.B. Bäume, Verkehrsteilnehmer usw.) die Fahrt behindern und das Betreten der Gleiskörper von unbefugten Personen verhindert. Diese Voraussetzungen ermöglichen die hohe und sichere Beförderungsleistung der Fahrgäste.
Außerdem hat die U-Bahn gegenüber den oberirdisch fahrenden Verkehrsmittel noch eine Besonderheit: die Stromabnahme erfolgt nicht von der Oberleitung, sondern von einer Stromschiene, die parallel zu den Gleisen verläuft. Für den Tunnelbau hat das den Vorteil, dass dieser wesentlich niedriger gebaut werden kann und somit die Baukosten reduziert. So ist es durchaus nicht unüblich, dass z.B. S-Bahnen, die in Städten auch unterirdisch fahren,, mit Stromabnehmer für die Oberleitung und für die Stromschiene ausgerüstet sind. Bei Nutzung der Stromschiene ist der Stromabnehmer für die Oberleitung eingefahren.
Jedoch sind besondere Sicherungsmaßnahmen und Streckenkontrollen notwendig, wenn die U-Bahn-Gleisführung oberirdisch erfolgt, da auch oberirdisch die Stromschiene für die U-Bahn genutzt wird (Gefahr durch kleinen Abstand von Stromschiene für die Stromzuführung und der Gleisschiene für die Stromrückführung).
So wie sich die Streckennetze, die Sicherheitsmaßnahmen, die technischen Einrichtungen für kurze Zugfolgen verbessert haben, so wurden auch die U-Bahn-Züge verbessert, um die zunehmenden Fahrgäste zu befördern. Mit den häufig eingesetzten "Kurz- und Langzügen (Einfach- bzw. Doppeltriebwagen) wird je nach Fahrgastaufkommen die Beförderungskapazität der Züge definiert. Der Doppeltriebwagen hat jedoch den Nachteil, dass die Fahrgastverteilung auf die gesamte Zuglänge am Bahnsteig erfolgen muß (lange Einstiegszeiten), da das Durchgehen von einem zum anderen Triebwagen nicht möglich ist. Um verkürzte Einstiegszeiten und eine verbesserte Fahrgastverteilung im Zug zu erreichen werden heute U-Bahnzüge eingesetzt, bei denen die Begehbarkeit in der vollen Zuglänge möglich ist. So ist die technische Antwort auf die Netzerweiterung und der steigenden Passagierzahlen die neue Generation von U-Bahnzügen, z.B. in München der "C-Zug". Er hat eine Länge von 113 m mit sechs Wagenelementen, kann 918 Personen befördern und beschleunigt von 0 auf 80 km/h in 15 Sekunden. Die Fahrgäste erleben mit diesen neuen Zügen ein völlig neues Fahrgefühl.
Ein Fahrgefühl von besonderer Art erfährt der Fahrgast mit der U-Bahn vom Type "DT3" in Nürnberg. Hier wird mit der Linie U2 und U3 die Psyche und die Akzeptanz der Fahrgäste ausgelotet. Auf diesen Linien fährt die U-Bahn z.T. im automatischen Fahrbetrieb, d.h. ohne Fahrzeugführer. Die beidseitigen Fahrerkabinen des Zuges sind ausgebaut und an dieser Stelle können die Fahrgäste über große Panoramascheiben die Fahrt erleben. Was mögen da so manche Fahrgäste empfinden, wenn sie wissen, dass kein Fahrzeugführer an Bord ist und der Zug, von "Geisterhand" gelenkt, die U-Bahnstationen abfährt.
In Nürnberg sind das z..Zt. die einzigen U-Bahnlinien in der Bundesrepublik, bei denen der fahrerlose Fahrbetrieb erprobt wird, obwohl die neuen U-Bahnzüge, wie "C-Zug" oder "DT3", sowohl den fahrerbedienten als auch den fahrerlosen Fahrbetrieb ermöglichen.
S-Bahnen im öffentlichen Verkehr
Im Gegensatz zu den U-Bahnen für den innerstädtische Personentransport, ermöglichen S-Bahnen die Mobilität mit einer großen Beförderungskapazität von Fahrgästen in stadtnahen Gebieten. Fahrten von der Stadt ins städtische Umland und umgekehrt sind heute für die Bevölkerung von den frühen Morgenstunden (ca. 5:00 Uhr) bis Nachts (ca. 1:00 Uhr) zyklisch alle 20 bis 40 Minuten möglich. Für den Betrieb von S-Bahnlinien wird jedoch vorausgesetzt, dass eine elektrifizierte Streckenführung (Oberleitung) verfügbar ist.
Die Planung und der Bau von S-Bahnstrecken hat sich äquivalent der Bevölkerungszunahme in den städtischen Randgebieten und als Ersatz für die sogenannten "Vorortzüge" entwickelt. Bereits in den 70er und 80er Jahren, als die "Stadtflucht" einsetzte und der wirtschaftliche Aufschwung immer mehr Menschen den Kauf von Immobilien im ländlichen Bereich ermöglichte, begann auch der sukzessive Ausbau der S-Bahnen. Heute wird in München bereits ein Streckennetz von über 400 km mit 240 S-Bahn-Zügen befahren. In Hamburg erreicht das S-Bahn-Streckennetz ca. 150 km.
Der überdurchschnittliche Zuwachs von Industrie, Wirtschaft und Handel in den Großstädten zum Vergleich der ländlichen Bereiche, hat auch den dafür notwendigen Zuzug von Menschen zur Folge. In den Städten steigen die Mieten und die Immobilien werden knapp und teuer. Folglich steigt der "Siedlungsdruck" und die Städter sowie die Neuzuzügler gehen in die Vororte ("Speckgürtel der Städte") oder ins Umland, wo die Mieten, die Immobilien und die Verkehrs-anbindung in die Stadt der eigenen Lebensqualität entspricht. So nimmt die Bevölkerung in den städtischen Randgebieten immer mehr zu und mit den S-Bahnen wird die dafür erforderliche Mobilität gewährleistet. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar, denn der Zuzug in die Städte und ins Umland der Städte ist noch ungebrochen. Die täglichen Fahrgastzahlen für die S-Bahnen sind heute schon in Berlin bei ca. 1 Mill., in München bei ca. 800 Tsd. und in Hamburg bei ca. 700 Tsd.. ... und sie werden weiter zunehmen.
Mit den zunehmenden Zahlen an Fahrgästen nimmt auch die Forderung an Zuverlässigkeit, Pünklichkeit und Einhaltung des Fahrplans zu. Jedoch sind die S-Bahnen, die großflächig den ländlichen Bereich um die Städte befahren, naturgemäß vielen Störeinflüssen ausgesetzt, die eine Einhaltung dieser Forderungen erschweren. Verzögerungen oder Ausfälle im Fahrplan werden häufig durch Witterungseinflüsse oder technische Störungen verursacht. Auch Unfälle mit Fahrzeugen an Bahnübergängen oder Personen an Gleiskörpern verhindern die Einhaltung des Fahrplans. Und nicht zu unterschätzen sind die Verspätungen, die durch die gemeinsame Nutzung der Gleise mit Regionalzüge, Güterzüge oder Sondertransporte entstehen. So ist es eine große Herausforderung für die Organisation des S-Bahnbetriebes, dass Verspätungen oder Ausfälle so gering wie möglich gehalten werden oder im Bedarfsfall kurzfristig Ersatzfahrzeuge, z.B. Busse, die Fahrgastbeförderung übernehmen.
Wenn schon die Ursachen von Verspätungen oder Ausfällen nicht zu verhindern sind, so ist es doch im berechtigten Interesse der Fahrgäste, dass diese über die aktuelle Situation informiert werden. Und hier kann heute die Informationstechnik im Zeitalter des Internets, mit E-Phone, E-Pad, Laptop oder PC, die aktuellen Situationen zu Abfahrtszeiten, Zugstandorte, Fahrplanänderungen und auch Ausfällen live oder zeitnah bereitstellen. Viele Verkehrsunternehmen ermöglichen über eigene App`s (Application) den Abruf der gewünschten Information. Auch über eine Internet-Adresse, die als Favorit im Handy oder PC gespeichert ist, sind die Informationen verfügbar. Diese Methode der Information wird von den Verkehrsbetrieben immer mehr eingesetzt um den Fahrplan-Service zu verbessern.
Als Beispiel wird mit dem nachfolgenden Link ein "live-Fahrplan" der S-Bahn von München aufgerufen.
Klicken Sie mit der Maus auf den Link "live Fahrplan der S-Bahn München"
Da S-Bahnen bevorzugt den ländlichen Raum bedienen und als "Zubringer" für die Großstädte im Radius von ca. 40 km die Personenbeförderung übernehmen, nutzen sie auch das öffentliche Schienennetz. Sie ersetzen in diesem Einzugsbereich die früheren Vorortzüge und den Schienenregionalverkehr, deren Betreiber vorwiegend die Deutsche Bahn (DB) war. So liegt die Betriebsführung der S-Bahnen heute auch bei der DB oder deren Tochtergesellschaften, bzw. durch die Auflösung der Monopolstellung kann sich auch ein privater Betreiber bei Ausschreibungen zur Vergabe der Betriebsführung von S-Bahnlinien bewerben.
Nachfolgend wird ein S-Bahnzug von der DB Baureihe 423 beschrieben, da dieser von der DB in mehreren Städten eingesetzt wird. Ein Triebzug der Baureihe 423 besteht eigentlich aus der Baureihe 423 und 433: den beiden Steuerwagen an den Enden des Triebzuges als 423 und den beiden Mittelwagen als 433. Diese vierteiligen Triebzüge sind 67 m lang und können 544 Fahrgäste befördern (192 Sitzplätze, 352 Stehplätze). Abhängig vom Beförderungsaufkommen (Berufsverkehr, Tag, Nacht oder Feiertag) können bis zu drei Triebzüge gekuppelt werden. Bei einem Triebzug spricht man von einem "Kurzzug", bei zwei Triebzügen von einem "Vollzug" und bei drei Triebzügen von einem "Langzug". Ein "Langzug" hat eine Länge von ca. 200 m und eine Beförderungskapazität von ca. 1.600 Personen, was natürlich auch eine entsprechende Bahnsteiglänge voraussetzt. So mussten häufig, bei S-Bahn-Linien mit einem hohen Fahrgastaufkommen, die Bahnsteige an bestehenden Bahnhöfen verlängert oder neue S-Bahnhöfe gebaut werden. Das Ein- und das Aussteigen muß bei jedem einzelnen Triebzug erfolgen, da das Durchgehen von einem zum anderen Triebzug nicht möglich ist. Zu den Berufsverkehr-Zeiten sind die Züge meist voll besetzt und man ist auch um einen Stehplatz froh, aber dafür erfolgt die Fahrt ohne Stau und das Ziel wird zügig erreicht, denn die S-Bahnen beschleunigen in ca. 30 sek. auf 100 km/h und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Das ist auch die maximale Fahrgeschwindigkeit im Regional- bzw. Nahverkehr.
Ab 2008 wurde von der Deutschen Bahn das Nachfolgemodell mit der Baureihe 422 eingeführt, das für den Fahrgast kaum Unterschiede aufweist, außer, dass Abteile mit 1. und 2. Klasse verfügbar sind. Die Verbesserungen zur Vor-gängerbaureihe liegen hauptsächlich bei: Knautschzone, Fahrzeugsteuerung, Bremssteuerung, Zugbeein-flussungssystem und der serienmäßig eingebauten Videoüberwachung. Ansonsten sind die technischen Daten dieser Baureihe gleich der Baureihe 423.
Regional- und Nahverkehrszüge im öffentlichen Verkehr
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Verkehrsnetz von U-, S-Bahn und Regionalzug von München und Umland
Straßenbahn- und Busnetz München
Stachus/Karlsplatz in München 1926
U-Bahn_Station Stachus/Karlsplatz in München 2005
S-Bahn_Station Stachus/Karlsplatz in München 2005
Variotram
Niederflur-Tram in München
Variotram
Niederflur-Straßenbahn in Wien
Stromabnehmer von Stromschiene
U-Bahn. Type DT3 in Nürnberg
Interior vom "C-Zug" begehbar in voller Länge
Interior von S-Bahn
Baureihe 423
Doppelstock-Nahverkehrszug
ICE (InterCityExperimental 1986)
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